Kirchbau- und Heimatverein e.V.
Unser gemeinnütziger Verein wurde 2004 von beherzten Bürgern zur Rettung des dorfeigenen Kirchenbaus, dessen Sanierung und Restaurierung gegründet. Teile des Kirchturms reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Elemente aus allen Stilepochen seit der Romanik sind in diesem Kirchlein vertreten (siehe Digitaler Rundgang). Wahrscheinlich ist es sogar dem kleinen Kreis thüringischer Wehrkirchen zuzuordnen.
Zur Finanzierung des damals gewaltig anmutenden Vorhabens wurden nicht nur Spenden-Aktionen initiiert und Fördergelder beantragt, auch kulturelle Veranstaltungen, wie Künstler-
Symposien oder Konzerte wurden ins Leben gerufen. Mit viel Engagement und jeder Menge zusätzlicher Eigenmittel arbeiteten die ursprünglich 15 Mitglieder unermüdlich daran, den Verfall zu stoppen und unsere wunderschöne St.Bonifatius-Kirche wieder erstrahlen zu lassen.
Hier möchten wir den schrittweisen Verlauf dieses Prozesses kurz vorstellen.
Die Ausgangslage 2004
Es lag unverkennbar viel Arbeit vor dem jungen Verein. Seit den 1980er Jahren waren von einigen Nachbarn unseres Kirchleins Notsicherungen daran und darin vorgenommen worden. Jetzt galt es jedoch, das Gebäude grundlegend instand zu setzen: Der Kirchturm drohte der Länge nach in zwei Hälften zu zerbrechen – der Mauerriss ist auf dem Foto gut zu erkennen, der Dachreiter mit der Stundenglocke neigte sich in bedrohlicher Schieflache dem Dorfkern entgegen, Wasserschäden im Kircheninneren zersetzten historische Elemente, die Witzmann-Orgel pfiff aus den letzten Löchern ... Die Liste ließe sich sehr lang weiter führen.
Hinter vorgehaltener Hand sprach man von St.Bonifatius' "morbidem Charme".
Beginn der Sanierung 2005
Unter der Leitung der Architektin Dr. Anja Löffler aus Gera und des Dipl.-Restaurators Sven Raecke aus Erfurt wurde 2005 die wohl umfangreichste Sanierung in der Geschichte der St.Bonifatius-Kirche aufgenommen.
Allerdings fehlten immer noch die notwendigen finanziellen Mittel. Den Durchbruch an dieser Stelle brachte die Bereitschaft der Stiftung KIBA, die Kirche von Bechstedtstraß in ihr Programm "Aus 2 mach 3" aufzunehmen und die Unterstiftung "Folkard Bremer" zur Verfügung zu stellen.
Weitere Fördermittel kamen aus der Städtebauförderung, aus landeskirchlichen Mitteln sowie von der württembergischen Partnerkirche hinzu. Ebenso beteiligten sich an der Finanzierung das Landesamt für Denkmalpflege, der Landkreis Weimarer Land, die Kirchgemeinde, der Kirchbauverein selbst und die Kommune sowie private Stiftungen.
2006 begann die Instandsetzung des Turms, der die schwerwiegendsten Schäden aufwies. Bis zum Frühjahr 2015 sollten insgesamt etwa 250.000 € verbaut worden sein.
Auf dem Foto ist die Rückführung der Stundenglocke an den Ostgiebel des inzwischen fertig sanierten Kirchturms zu sehen.
Arbeitseinsätze seit 2005
Entkernung des Turms vor Beginn der Sanierungsarbeiten
Einebnung der Flächen im Kirchgarten
Trockenlegung der Mauern des Kirchenschiffs
Fundament-Analyse des Kirchturms
Viele Arbeiten wären allein durch Muskelkraft nicht zu bewältigen gewesen.